IN EIGENER SACHE
Weiter mit der bewährten Datenbankstruktur
Was ist seit dem plötzlichen Tod unseres Datenbank-Administrators Peter Stanberg passiert? Diese Frage wird uns immer wieder von Ihnen gestellt. Unser System läuft solide und unverzichtbar für Sie weiter, das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt auf den Punkt bringen. Die ersten Kontakte zu einer neuen Firma sind geknüpft. Alle Daten sind gesichert. Wir sind auf einem guten Weg, unsere Datenbank weiterzuentwickeln.
Nachdem unser letztes „In eigener Sache“ erschienen ist, haben uns viele Anrufe erreicht, um die Arbeit von Peter Stanberg zu würdigen. Unsere Datenbank, so hören wir von vielen Kunden, sei aufgeräumt, mit einer klaren und übersichtlichen Struktur und vor allem einen riesigen Informationsschatz im Bereich der Gesundheitspolitik. Eine schöne Würdigung des Wirkens von Peter Stanberg. Dafür …
POLITISCHE ANALYSE
Digitalistan oder der Tanz um das binäre Kalb
Natürlich ist der Einzug und die Weiterentwicklung digitaler Lösungen auch im Gesundheitssystem nicht aufzuhalten und sinnvoll. Aber eine Lösung setzt ein Problem voraus. Und Probleme in einem Gesundheitssystem betreffen nicht die Förderung der Hightech-Industrie, nicht die Sicherung von Arbeitsplätzen, nicht interessegeleitete Versprechen, was man mit Daten alles machen kann und was man dafür „spenden“ soll.
Probleme in einem Gesundheitssystem sind nicht primär die Geschäfte der Beteiligten, sondern ganz im Fokus hat das Wohl, die optimale Versorgung von Patienten zu stehen, die genau dafür ihre stetig steigenden Beiträge bezahlen.
Alltag
Als sich die Besucher des Konzerts von Cameron Carpenter im Mai letzten Jahres voller Erwartungen auf den Weg in die Berliner Philharmonie machten, ahnten viele nicht, was ihnen bevorstand. Eine Sprecherin teilte vor dem Konzert mit, dass die große Schuke-Orgel instandgesetzt werde und daher nicht gespielt werden könne. Stattdessen habe man sehr kurzfristig eine andere Orgel beschafft, auf der Carpenter nun spielen werde. Spätestens nach den ersten Tönen war klar, was das bedeutete. Theoretisch und zuhause mit Kopfhörern können digitale Orgeln eine faszinierende …
MANAGEMENT/Wissenschaft
Wie könnten die Lauterbach-Vorschläge wirken?
Anfang Januar 2024 nach dem Krisengipfel zur ambulanten vertragsärztlichen Versorgung hat das Bundesministerium für Gesundheit ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung vorgelegt [1]. Im Fokus steht die Reform der hausärztlichen Honorierung. Doch welche Effekte lassen sich mit den Vorschlägen zur Veränderung der Honorierung erwarten?
Um Antworten auf diese Frage zu finden, setzt sich dieser Wissenschaftsbeitrag mit ausgewählten Honorierungsmodellen auseinander und bezieht deren Anreizwirkungen auf die aktuellen hausärztlichen Reformvorschläge. Als Fundament für die Diskussion dient eine neu erschienene Studie von Brosig-Koch et al. [2]. Die Studie [2] liefert wichtige Ergebnisse bzgl. der Frage, ob eine anreizbasierte Entlohnung Hausärzte zu einer besseren Gesundheitsversorgung motiviert.
Die verfügbaren Honorierungsmodelle für Hausärzte liefern ein vielfältiges Portfolio an Möglichkeiten und Anreizwirkungen. Grundlegende Modelle mit deren in der Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierten Effekten für das Versorgungsgeschehen werden für eine spätere Einordung …
MANAGEMENT/Trends
Die langfristige Beitragsentwicklung der PKV
Der Wissensstand über die Beitragsentwicklung in der privaten Krankenversicherung (PKV) ist lückenhaft. Wiederkehrende Meldungen über „Beitragsexplosionen“ in der PKV beruhen meist auf Momentaufnahmen oder Einzelfallbetrachtungen. Abgesehen davon werden lediglich hochaggregierte Durchschnittswerte berichtet.
Um die Beitragsentwicklung in der PKV beurteilen zu können, sind aber Erkenntnisse sowohl über langfristige Verläufe notwendig, als auch differenziertere Aussagen über die Variabilität der Beitragsentwicklung unter den Versicherten und deren Ursachen.
Die Debeka, der größte private Krankenversicherer in Deutschland (Marktanteil rund 29 %), hat das IGES Institut bereits mehrfach umfassende Analysen auf Basis ihrer Daten durchführen lassen. Dabei ging es jeweils um die langfristige Beitragsentwicklung über 20 Jahre aus Versichertenperspektive. Aktuell liegen die Ergebnisse für ca. 860.000 Versicherte vor, die im Zeitraum 2003 bis 2023 durchgehend versichert waren, darunter knapp 104.000 Arbeitnehmer und Selbständige.[1]
Beitragsentwicklung über 20 Jahre
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Unser Konzept
KOMMENTAR
Innungskrankenkassen für gestaffelte Mutterschutzfristen bei Fehlgeburten
Hans Peter Wollseifer
Hans-Jürgen Müller
Unstrittig ist, dass eine Fehl- oder Totgeburt zu den traumatischsten Ereignissen im Leben einer Frau gehört. Doch obwohl in Deutschland rund 26.000 Schwangerschaften jährlich in einer Fehlgeburt enden, ist das Thema in der Öffentlichkeit weitgehend mit einem Tabu belegt, und die Frage des Schutzbedarfs der betroffenen Frauen wurde lange ignoriert. Deshalb ist es höchste Zeit, dass wir uns diesem Thema stellen und den Handlungsbedarf anerkennen.
Denn als Gesellschaft müssen wir alles dafür tun, Entscheidungen von Frauen für ein Kind zu unterstützen. Gleichzeitig müssen wir uns dafür einsetzen, dass diese Entscheidung im beruflichen Kontext nicht zu einem Nachteil wird.
Keine automatische Krankschreibung nach Fehlgeburt
Angesichts des Fachkräftemangels brauchen wir jede Arbeitskraft! Deshalb liegt es nach Ansicht der Innungskrankenkassen in der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, diesen Frauen zu ermöglichen, sich körperlich und psychisch zu erholen. Das derzeitige Problem: Eine Fehlgeburt löst erst ab der 24. Schwangerschaftswoche mutterschutzrechtliche Folgen aus. Davor gilt: Statt den Betroffenen Zeit zu geben, das Ereignis, den Verlust körperlich und emotional zu verarbeiten, werden Frauen, die ihr Kind in den ersten vier Monaten verlieren, nicht einmal automatisch krankgeschrieben. Stattdessen hängt es bislang vom Wohlwollen der Ärztinnen und Ärzte ab, ob und wie lange …